Wind sauste ihr um die Ohren und die Geräusche des lager verwischten zu einer Wolke aus Geräuschen. Sie hatte gerade noch Luchspfotes aufgeregte Worte gehört bevor sie davon gehuscht war. Ein leichtes schmunzeln zeiget sich auf ihren Zügen. Für den Moment genoss sie nur den Wind der an ihrem Fell zupfte und das trappeln, dass ihre eigenen Pfoten melodisch auf dem Boden hinterließen. Als sie den Mund öffnete strömte die von der Sonne erwärmte Luft fast schon kühlend in ihren Mund, erstaunlich wie sich die Temperaturen wenn man schnell lief veränderten. Die Bäume um sie herum verwischten als sie vorbeilief und die ineinande verwischende Braun und Grüntöne waren so Vielfältig wie der Pelz ihres Mentors. Sie selbst wirkte wie ein kleiner Funke Sonne der zwischen den Bäumen umher sprang und kleine gelb - glänzenden Pfoten Tapsen hinterließ.
Sie spürte wie Luchspfote näher kam als sich das trommeln seiner Pfoten ihren eigenen tommelden Rhytmus durchbrach und dann ergänzte. Der junge Kater war schnell und Sonnenpfote hatte auch gar nicht den Anspruch ihn besiegen zu wollen, nein sie forderte eher sich selbst heraus jeden tag etwas weiter, etwas schneller zu sein als den Tag davor. Sobald Luchspfote aufgeschlossen war, würde es ihm nicht schwerfallen sie zu überholen. Sie spürte bereits wie ihre Muskeln sich bemerkbar machten vom gestrigen Training und doch wollte sie noch weiter durchhalten. Bis zur Ebene, dort wo sich die Bäume zur Ebene öffnen... dachte sie und versuchte gleichmäßig zu atmen, auch wenn ihre Atmung unbewusst immer kürzer wurde. Sie schien regelrecht starrend auf die sich öffnenden Bäume zu blicken, während sie merkte wie es in ihrer Seite zu stechen begann. Nur noch ein Stück... Und einige Minuten später durchbrachen sie die Bäume und ließ sich halb geschlittert in das hohe Gras fallen. Sie schnappte nach Luft und hatte Mühe einzuatmen weil es ihr in der Seite stach. Anfangs sagte sie nichts, nur ihre rasselnde Atmung zeigte ihre Anstregung, dann murmelte sie Pause...bitte und hoffte Luchspfote würde sie hören, sie hatte nicht darauf geachtet ob der Kater weitergelaufen war oder nicht. Sie keuchte und streckte ihre Beine von sich und obwohl sie erschöpft war war sie auch stolz. Sie hatte nicht gedacht so lange durchzuhalten nach gestern abend. Glücksgefühle durchströmten sie als das Adrenalin noch immer in ihr pochte und ein wunderschönes Glücksgefühl ergriff sie. Der Stolz schien regelrecht in ihr zu brennen… nein, das war nicht der Stolz.
Die Kätzin sprang auf, zum glück wieder etwas Luft bekommend und riss ihren Schweif in die Höhe. Das Gras hinter ihr schien angesenkt und brannte, erschrocken wich sie zurück und blinzelte, wieso? Wieso brannte das Gras? Sie sprang mit dne Pfoten auf die glühenden Halme um sie zu löschen. Sie drehte sich und sah dann erschrocken zu ihrem Schweif. Am Ende hatte sich eine kleine Flamme gebildet, was das Gefühl des brennenden Stolzes erklärte. Hatte sie zulange in der Sonne gelegen? Wieso ging sie denn jetzt in Flammen auf? Sie schüttelte den Schweif, doch nichts passierte. ”Wieso? Ich will doch garnicht das das passiert. Mach das es aufhört!” nuschelte sie und wandte sich mit diesen Worten an Amaterasu, die sie am morgen mit ihrer Wärme empfangen hatte. Ein jeder der das nicht wusste würde wohl denken sie redet mit sich selbst, oder fühlte sich gar Luchspfote angesprochen? Ihr war das bisher nur einmal passiert und sie hatte gehofft, dass es nie wieder vorkommt. Sie verstand auch gar nicht wieso, oder wodurch das passierte. Das erste mal hatte sie mit Nachtpfote gestritten und ihren armen bruder dabei mit ihrem plötzlich, in Flammen stehenden Schwanz verbrannt. Doch das hier war anders, erstmal brannte ihr Schweif nicht so stark und es war auch eine ganz andere Situation, Glück und Stolz hatten sich in ihr ausgebreitet, da ihre idee als gut befunden wurde...sie verstand das nicht. Ihren Schweif hoch haltend sah sie sich nach Luchspfote um. Luchspfote...ich...also vielleicht sollten wir erstmal zum Wasser murmelte sie mit ihrer sanftzen Stimme, auch wenn man die Verwirrung darin hören würde.Vielleicht muss ich damit zu Savannenprinz, vielleicht kann er mir da helfen...oder ist das wirklich weil ich vielleicht zu lange…aber ich soll mich doch jeden Morgen extra in die Sonne legen während sie auf Luchspfotes Antwort wartete ratterte es in ihrem kleinen Kopf. Sie konnte sich nicht erklären wieso das gerade passierte oder wieso das überhaupt passierte.
Das System konnte nur überleben wenn sie alle gemeinsam darunter standen. So glaubte sie, sie hatte von der Grausamkeit dieser Monarchie noch nichts gesehen. Noch nie hatte sie mit Unberührten zutun gehabt und die Bediensteten waren in ihren Augen keine Katzen auf die man herabsehen sollte. Sie waren die fleißigsten, die jeden Tag dafür arbeitete das es denen deren gutes Blut erhalten bleiben sollte gut ging. Die Eques versorgten die Schüler, die Hoffnung der Zukunft und die Heiligen wachten darüber das alles ineinander Griff. Es war sinnvoll, es ergab einen Sinn, zumindest für sie. Auch wenn sie sich weniger mit der festgelegten Struktur auseinandersetzen und mehr an das untereinander dachte. Wenn es einem Heiligen nicht gut ging durfte er das doch genauso zeigen wie ein Bediensteter, welche Bedeutung der Rang zum jeweiligen auftreten hatte war ihr immer noch nicht ganz klar und wieso es ratsam war etwas vons ich zu verstecken wenn man eine bestimmte Position hatte. Doch sie hatte auch noch nicht viel gesehen, war jung und unbedarft. Eine gewisse Naivität lebte in ihr, trotz den teilweise schon klaren Moralvorstellungen.
”Ich möchte auch die Schönheit betonen...” miaute sie und beließ es dabei. Sie brauchte nicht davon anfangen dass die Natur mehr verborgen hielt als ein mancher sah, vielleicht war dem ja auch nicht so. Vielleicht täuschte sie sich, doch sie würde immer versuchen anderen zu zeigen wie sie die Dinge sah. Sie nickte auf die Worte von Löwenzahn. Loyal, Hilfsbereit und stark…. wie ein Eques wiederholte sie in Gedanken. Es waren Worte die sie verinnerlichte, die sie zu ihrem Mantra machte und immer wieder wiederholen würde. Nicht immer erfasste das Training alle der genannten Facetten und doch fühlte sich es gut an sich das zum Ziel zu setzen.
Als Luchspfote sie mit der Pfote zurück stieß zuckte sie stark und hatte Mühe nicht zu fauchen. Der Schlag kam kraftvoll und unerwartet und erschrocken sah sie ihren Trainingspartner an. Auf die erschrockene Frage seinerseits hob sie die angeklappten Ohren etwas an und ihr Blick wurde wieder ruhiger ”N...eein...” murmelte sie leise und fuhr mit ihrer anderen Pfote ihre Bein entlang Nur ein bisschen, alles okay! sagte sie und sah Luchspfote dann an. ”Du hast Stärke, das ist wichtig auf unserem Weg zum Eques!” meinte sie dann und lächelte während die Stelle die er getroffen hatte schmerzvoll pochte. Doch der Schmerz würde vergehen und sie hoffte schnell. Er nachdem sie sich vom Schreck erholt hatte und als er es aussprach bemerkte sie das fehlende Blatt.
Kurze Zeit später baumelte das Blatt auf Augenhöhe vor ihnen als ihr Mentor es vor ihre Nasen hielt. Still lauschte sie den Worten die voller Erfahrung und mit der tiefen beruhigenden Stimme von Löwenzahn zu ihr getragen wurden. Auch wenn er mit Luchspfote sprach versuchte sie aufmerksam zu sein, was ihr nicht immer gelang. Dann regneten Blätter auf sie herab und die schmale Kätzin hob den Blick dann verengte sie ihre Augen und ein Ruck ging durch ihren Körper als sie sich vom Boden abdrückte und mit ausgestreckten Pfoten den Blättern entgegen sprang. Sie machte ihren Körper lang und fing ein Blatt mit den Zähnen und als sie sich wieder Richtung Boden bewegte pinnte sie ein anderes mit beiden Pfoten am Boden fest. Das Blatt ihrem ihrem Maul war fast nicht umgeknickt nur das unter ihren Pfoten wirkte zerdrückt.Auch einer der Gründe wieso sie nicht gerne kämpfte, man stelle sich doch nur mal vor das wären keine Blätter sondern andere Artgenossen, aber darum ging es gerade nicht. Denn sie war wie ein Junges den Blättern hinterher gesprungen und senkte daher kurz den Blick. Doch manchmal konnte auch sie nicht anders als sich einer Situation einfach hinzugeben.
Zum Glück war Löwenzahn kurze Zeit später dabei weiter zu reden und Sonnenpfote nickte Luchspfote zu, so als würde sie seine Hilfe sehr gerne in Anspruch nehmen. In ihrem Kopf überlegte sie schon wo sie am besten loslegen sollten, wo fand man alles was sie brauchten? Erst als Löwenzahn aufstand unterbrach sie ihre Gedanken ”Das werden wir!” meinte sie nur und stand ebenfalls auf. Dann warf sie einen Blick auf Luchspfote und miaute ”Komm, beeilen wir uns bevor ein anderer auf die Idee kommt und vor und fertig ist” rief sie und grinste leicht. Luchspfote hatte viel Energie und sie musste viel Energie zeigen. Weshalb sie aufstand und ungeachtete der Blätter die in ihrem Fell hingen zu Löwenzahn auf schloss ”Wir werde dich nicht enttäuschen” verkündete sie ehe sie mit dem Schweif schnippte und dann an ihm vorbeilief, nein rannte. Obwohl ihre Beine sich schwer anfühlten, sie liebte es zu rennen. Auch wenn sie meist nicht so lange durchhielt wie die anderen. Also lief sie los, Luchspfote würde sie wohl einfach einholen müssen falls er ihren Schweifwink nicht verstanden hatte. Vor Löwenzahn würden leuchtende Linien zurückbleiben, die sie mit ihrem Schweif hinterließ. Und je weiter sie sich entfernte, desto mehr wurde sie zu einem gold leuchtenden Punkt.
Leben war wertvoll...etwas das Sonnenpfote bereits wusste, etwas was ein jeder Wissen sollte aber ein mancher nicht sah. Es mag daran liegen das sie als Junge oft so schwach war das man nicht wusste ob sie überlebt oder das Wissen darüber dass sie ihr Leben lang darum kämpfen muss so leben zu können wie jeder anderer, kämpfen gegen ihren eigenen Körper der sich selbst zu bekämpfen schien. Doch anstatt sich darüber zu ärgern und sich dem Frust und der Angst hinzugeben will sie die Zeit nutzen die sie hat und allen zeigen, dass sie nur so zerbrechlich aussieht es aber nicht ist.
Sie war eine ohrlänge kleiner als Luchspfote, ein geringer Unterschied der kaum einem auffallen würde, doch neben Löwenzahn wirkte sie so wie wohl ihre ganze Familie sie sah, klein und zerbrechlich. Die stattliche gestalt ihres Mentor erhob sich vor ihr und kurz beobachtete sie das tanzende Licht auf dem Fell des katers das dem sandfarbenen Fell immer wieder neue Schattierungen zu verleihen schien. An manchen Stellen schien das Licht das Fell zu erleuchten, jene überstrahlten die anderen Bereiche die im Schatten zurückgelassen wurden. Ihr Blick wanderte weiter nach oben bis sie auf die grünen Augen traf die sie aufmerksam zu mustern schienen. Löwenzahn hatte diesen wissenden Blick, voller Erfahrung. Anfangs hatte sie sich gefragt ob ihre Mutter dabei die Pfoten im Spiel gehabt hatte das sie ausgerechnet ihn als Mentor bekam, so als bräuchte sie einen besonders guten mentor der sie beschützt und umsorgt. Doch so war Löwenzahn gar nicht und ihr anfängliches Zweifel hatte sich schnell gewandelt. Nun saugte sie wissbegierig alles in sich auf was Löwenzahn ihnen beibrachte, diskutierte über ihre Prinzipien und Moralvorstellungen und versuchte sich als Schülerin zu beweisen. Ihr Mentor packte sie nicht in Watte etwas was sie sehr befürwortete, egal wie schwer es für sie manchmal war.
Sie lauschte dem Worten die Löwenzahn an Luchspfote richtete und ein sachtes Lächeln zeigte sich. In luchspfote hatte sie einen eifrigen Trainingspartner und als jener den Staub vom Boden aufwirbelte drehte sie dezent den Kopf zur Seite. Ein leises husten befreite die Staubkörner aus ihrer Lunge die sie dabei eingeatmet hatte. Sie schüttelte leicht den Kopf und wand sich dann wieder den beiden Katern zu. Löwenzahn legte Luchpfote gerade ein Blatt auf den Kopf und sie neigte den kopf leicht schräg und beobachtete halb amüsiert halb fragend das Szenario. Doch auf einmal schien Luchspfote ganz konzentriert die gestellte Aufgabe zu erfüllen. Ob er das wirklich ernst meinte, für die Bediensteten jagen? Sowas hatte sie noch nie gehört. Dennoch sagte sie nicht sondern beobachtete nur kurz wie Luchspfote das blatt balancierte ehe sie Löwenzahn wieder direkt ansah.
Auf die Frage senkte sie kurz nachdenklich den Blick. Das war einer dieser Momente in denen sie zeigen konnte, dass es mehr als Kampf und beschützen gab. Ihr Bruder sowie manch anderer der Schüler schien nur dafür zu leben und keiner sah darüber hinaus, auf die Möglichkeiten die sich hinter dem kämpfen auftaten. Dabei hatte sie so bemüht Nachtpfote gezeigt was es noch gab, doch schien er sich nur fürs kämpfen als nützlich zu erkennen. Er sah nicht wie viel Liebe und Wärme er schenken könnte….wie viel davon er bereits gab. Sie hob den Blick wieder und miaute ”Also...” doch Luchspfote fiel mit seinen Worten in ihre und sie stoppte augenblicklich. Ihr Blick wanderte zu dem jüngeren und sie wartete auf seine Antwort. Diese verzögerte sich als Luchspfote den Kopf neigte um das Blatt nicht zu verlieren. Sonnenpfote spannte sich leicht an, bereit das Blatt vorm fallen zu bewahren, solang es nicht den Boden berührte war die Aufgabe ja immer noch erfüllt und mit Freuden würde sie Luchspfote bei dieser ungewöhnlichen Aufgabe unterstützen, schien es ihm doch schwer zu fallen seine Energie zu unterdrücken. Wie gerne würde sie sich so energiegeladen fühlen, wie ein wildes Junges durch Lager springen im Laub spielen und sich gehen lassen und trotzdem noch Energie für Training übrig haben. Doch sie beschwerte sich nicht, sie hatte ihre Wege und Methoden in den Tag zu starten, ihre Umgebung wahrzunehmen und das wilde treiben im lager einfach nur zu beobachten stimmte sie meistens zuversichtlich. Außerdem wollte sie nicht wissen wie Löwenzahn mit 2 Schülern umgehen würde die auf Luchspfotes Energielevel waren. Auf eben jene Aussage lachte Sonnenpfote leise, ein sanftes helles Lachen. ”Deine Anwesenheit gleicht immer wieder einem Erlebnis, aber ich bezweifel das das ausreicht” gab sie wieder und berührte Luchspfote leicht knuffend an der Schulter.
Sie betrachtete ihren Mitschüler kurz und räusperte sich dann ”Also ich denke bei einem Fest sollte man etwas schönes machen. Die Sammelstelle bietet als erhöhten Sitzplatz nur den erhöhten Felsen, ich würde gerne die Gaben der Natur nutzen und auf dem Fels einen Thron errichten der den Heiligen würdig ist.” erklärte sie und wartete kurz auf eine Reaktion, vor allem in dem Wissen das luchspfote sich vielleicht gleich an dieser Idee kreativ beteiligen wollte, ehe sie fortfuhr ”Dazu könnte man Moos sammeln und ein mit Stöckern umringtes Nest bauen, welches man mit Kräutern und Blumen ausmückt. So haben es die Heiligen bequem und die Blumen unterstützen die Position die sie innehaben mit ihrem schönen aussehen.” damit endete sie ihre Erklärung und somit auch ihren Vorschlag. Vielleicht war es nicht die Antwort die sich Löwenzahn erhofft hatte doch sie stellte sich das ganz unglaublich schön vor. Es wäre zwar schade einige Blumen einfach aus dem Boden zu rupfen, doch sie würden ja nicht so viele brauchen für 2 schöne Nester. Sie reckte leicht die brust vor, bereit ihren vorschlag zu verteidigen falls es nötig sein würde gleichzeitig war sie gespannt auf die Reaktion der beiden Kater.
Vergleichsweise spät hatten die Sonnenstrahlen die schmale Kätzin nach draußen gelockt. War sie doch erschöpft von dem nächtlichen Ausflug gewesen, den ihr Mentor seinen beiden Schülern aufgebrummt hatte. Ausgerechnet nachts, sie wusste die Magie der Umgebung im sanften Mondschein zwar zu schätzen, aber sie bevorzuge den sonnigen Tag, an dem sie sich kraftvoller fühlte und sich eher im Stande fühlte zu zeigen was sie zeigen wollte.
Dabei war sie Nächte mit wenig Schlaf gewöhnt, hatte sie sich doch in dem vergangenem Mond zunehmend um ihren Bruder gesorgt. Wie er vollkommen entkräftet ins Lager gebracht wurde hatte sie noch deutlich vor Auge und am schlimmsten war das es scheinbar keinen anderen aus der Familie interessiert hatte. Tagelang hatte sie ihm in den Ohren gelegen und ihr Essen mit ihm geteilt, sie weigerte sich seitdem zu essen, bevor ihr Bruder nicht wenigstens einen Bissen zu sich nahm. Der einzige Weg wie sie ihn wohl überzeugen konnte ein wenig auf sich zu achten und wenn es nur deswegen war damit sie auch etwas fraß. Nachtpfote war schon immer bessere darin gewesen sich um sie zu kümmern als ums ich selbst und er ließ ihr fast keine Wahl als das nutzen zu müssen, erkannte er seinen eigenen Wert doch kaum. Er sah nicht, dass er eine Gabe hatte, das er durch alles was ihn unterscheidet etwas Besonderes war. Dass er wie die Sterne ihre Nacht erleuchtete wenn sie Nacht hoch schreckte wenn sie husten musste oder ihr die Glieder schmerzten. Wenn er sich doch nur aus ihren Augen sehen könnte.
Sie hatte sich auf einen Felsen niedergelegt nachdem ein Hustenkrampf ihren schmalen Körper geschüttelt hatte. Fast schon liebevoll drang die Wärme des Steins durch ihr Fell und die Sonne streichelte ihr Fell. Ihr kühler, steifer Körper wurde durch die Wärme zum Leben erweckt und fast schon instinktiv legte sie den Kopf zurück und hob mit geschlossenen Kopf die Augen Richtung Sonne. So blieb sie eine Weile und zeichnete währenddessen mit kleinen, sanften Bewegungen Linien hinter sich in die Luft. Sie zeichnete die Rune Sowilo, jene die sie jeden morgen nutzte um durch den Tag zu kommen. Sie hatte sie damals instinktiv entdeckt und nachdem sie Savannenprinz gegenüber erklärt hatte, dass sie sich gestärkt fühlte wenn sie jene nutzte, hatte er ihr aufgetragen das täglich zu machen. Ein leichtes prickeln ging durch ihren Körper als die gestaltlose Form von Amaterasu sie zu umkreisen schien und still verharrte sie, meditierend auf jenem Stein. Ein jeder wusste, dass sie das tat, kaum einer fragte wieso. Nein einigen Minuten ließ sie den Kopf sinken und wisperte leise Worte des Dankes. Ihr Schweif wurde von kleinen Lichtfäden durchzogen und schien jetzt strahlender als vorher, wo er nur leicht zu glühen schien. Sie seufzte erleichtert.
Das nächtliche Training hatte sie mitgenommen, doch sie wollte nicht nur weil sie eben so war wie sie war etwas auslassen, was ein anderer problemlos schaffte. Deshalb war sie froh über die Sonne die in den letzten Tagen gnadenlos auf sie herab schien. Das vertrug sie wesentlich besser als Kälte, denn ihr Pelz schien jene viel zu leicht durchdringen zu lassen. Sie lauschte nun den Gesprächen die aufgeregt unter den Schülern aus brachen und sie zuckte mit den Ohren. Still erhob sie sich und sprang von dem Felsen auf dem sie geruht hatte und folgte ihrem Bruder der sich gerade an seine Eques wandte. ”Wieder nur Kämpfe im Kopf hm?” murmelte sie als sie auf die beiden zutrat. Sie neigte höflich den Kopf vor Tauschnee und strich liebevoll an ihrem Bruder entlang, als sie sich leicht an ihn schmiegte und an seine Seite trat. Sie ließ ihren Blick musternd, wenn auch liebevoll über Nachtpfote schweifen und reckte gleichzeitig die Brust etwas, weil sie genau wusste, dass er dasselbe tun würde. Sofern es ihr möglich war zeigte sie sich ihrem bruder immer bevor sie zum Training aufbrach, so konnte er sich ein Bild von ihr machen und war hoffentlich beruhigter als wenn sie es nicht tat. Wie viele Gedanken er mit Sorge an sie verschwendete wusste sie nicht, aber vielleicht war das auch ganz gut. Gerade als sie noch etwas sagen wollte sah sie wie ein Kater ins Lager kam und sie lächelte entschuldigend. “Tauschnee, Nachtpfote ihr entschuldigt mich” meinte sie und strich noch einmal kurz mit dem Schweif an ihrem Bruder entlang ehe sie mit eiligen Schritten auf Luchspfote zuhielt, auf den Löwenzahn zusteuerte.
Sie setzte sich neben ihren Trainingspartner und betrachtete ihn schmunzelnd als er gähnte. Nur wenig später stand Löwenzahn vor ihnen. Neben ihm wirkte sie klein und zerbrechlich und das mehr als üblich. Sie ringelte ihren Schweif um die Beine und ließ Luchspfote antworten. Dieser sprang motiviert auf und Sonnenpfote zuckte leicht mit den Ohren. Sie war nie so stürmisch gewesen und dabei war es auch egal das Luchspfote ein Mond jünger war als sie. ”So gut ausgeruht wie es geht, wenn man die Nacht zum Tag macht” gab sie ruhig wieder und als Luchspfote sich wieder setzte sah sie ihn kurz an. Auf seine folgende Frage reagierte sie zunächst nicht, war sie doch damit beschäftigt den trockenen Staub den er aufgewirbelte nicht einzuatmen weshalb sie den Kopf drehte und einmal hörbar ausatmete um den Staub den sie eingeatmet hatte wieder los zu werden. Dann legten sich ihre blauen Augen auf Löwenzahn, um zu signalisieren, dass auch sie bereit war auf das was auch immer heute anstand.
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Sa Okt 01, 2022 10:48 am von 
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