Thema: Stätte der Bediensteten So März 03, 2019 9:32 pm
Die Stätte werden von hohen Kalksteinwänden umschlossen, was den dort lebenden Katzen genug Schutz vor Wind und Wetter bietet. In der Mitte des Tals befinden sich die Moos- und Grasnester der Katzen. Links davon befindet sich ein großer Haufen an Frischbeute, der dazu dient, die Hoheiten und Heiligen zu versorgen. Links und rechts von den Nestern gibt es zwei kleinere Höhlen, die einstweil jedoch durch Geröll versperrt werden. Könnte doch ein starker, schwarzer Kater diese wegräumen...[Erfasst von Kos]
Thema: Re: Stätte der Bediensteten Fr Feb 14, 2020 3:51 pm
Rauwind
❁ Bediensteter ❁
Langsam öffnete Rauwind die Augen und blinzelte in die aufgehende Sonne. Wann war er gestern eingeschlafen? Es fühlte sich an, als hätte er sich nicht mal einen Herzschlag lang ausgeruht. Seine Ballen schmerzten noch vom ganzen herumhetzen am vorigen Tag... Aber für Bedienstete wie ihn gab es keine Pause, niemals. Dessen war er sich nur zu gut bewusst und es machte ihn rasend. Doch wie immer konnte man seine Gedanken kaum an seinem Gesicht ablesen - das einzige was einem guten Beobachter vielleicht aufgefallen wäre, waren die leichten Funken, die kurz an seinen Schultern aufglühten. Gab es irgendeine Möglichkeit seine Pflichten aufzuschieben? Er wusste, dass es nichts bringen würde, eine Krankheit vorzuschieben. Seine Meisterin würde ihn ganz sicher nicht ausruhen lassen, krank hin oder her. Er konnte froh sein, wenn sie ihn nicht groß beachtete. Langsam richtete der Kater sich auf und begann mit einer nachlässigen Fellpflege. Er würde nicht mehr viel Zeit für sich haben, denn bald würden die restlichen Bediensteten aufwachen und er musste seiner Meisterin etwas Beute bringen. Und dann wahrscheinlich jagen gehen und für Nachschub sorgen.
❁ Angesprochen: - ❁ Erwähnt: Tollkirschenbiss ❁ Ort: Sein Nest im Lager der Bediensteten
Thema: Re: Stätte der Bediensteten Sa Feb 15, 2020 4:47 pm
Rabenglut Ein kleiner Lichtstrahl. Ein Lichtstrahl der Sonne. Der Wärme. Direkt auf ihre schattiges Gesicht. Wärmte es mit der Zeit auf, kitzelte ihre dunkle Nase.
Müde schlug sie ihre bernsteinfarbenen Augen auf, gähnte und streckte ihre langen Glieder ausgiebig. Noch ein wenig müde, ließ sie ihren Blick durch die bescheidenen Behausung schweifen und merkte sofort, dass die meisten ihrer Kastengenossen noch am Schlafen waren. Mit einem Mal setzte sie sich auf, begann ihr leicht verrücktes Nest zurückzuschieben und allein die minimalsten Fehler zu korrigieren. Rabenglut gab sich erst zufrieden, als es so perfekt wie sonst aussah. Anschließend widmete sie sich ihrem Pelz, in dem sich verinzelt Moos, Stroh oder Dreck verfangen hatte. Sanfte Züge reichten aus, um jeglichen Schmutz zu entfernen und feine Knoten zu lösen, sodass der dunkelgraue Pelz wieder glatt und elegant an ihrem Körper lag, wie sie es vorzug. Langsam drückte sie sich zwischen den beiden Felsbrocken hindurch, hinter oder mehr zwischen, denen sie ihr Nest platziert hatte. Sie war zwar allgemein eine äußerst gesellige Katze, bevorzugte im Schlafen jedoch ihre Ruhe und "Einsamkeit". Außerdem war der Platz für gewöhnlich sehr Licht geschützt und ließ erst Sonnenstrahlen hinein, wenn es für sie tatsächlich Zeit wäre, aufzubrechen und sich allmählich ihrer Aufgaben als Bediensteten wieder zu widmen. Im Zentrum der Stätte angekommen sah sie sich erneut um, es waren wirklich nur sehr wenige Katzen wach... Darunter war allerdings nicht ihre Kollegin Nachtstreif, welche genauso wie sie, Bedienstete von Rostschatten war. Dem Rex ihrer gesamten Katzengruppe. Der Vertreter und engste Freund des Caesars, Wüstenstern. Es war ihr schon immer eine große Ehre gewesen dem bräunlichen Kater zu dienen. Schließlich wusste dieser mit ihnen gerecht umzugehen, war sich seinen Aufgaben bewusst und gab sich mit den Erledigungen der beiden Kätzinnen zufriedener, als Rabenglut selber es tat. Ob das jetzt etwas gutes oder mehr etwas schlechtes war, bliebe dahingestellt und jedem selber überlassen. Seufzend trottete sie zu der kleinen Wasserstelle, beugte sich äußerst bedacht hinunter, reckte den Hals, öffnete ihr Maul und nahm einige Züge von der klaren Flüssigkeit mit ihrer rosigen Zunge. Als sie ihren Durst soweit ausreichend gestillt hatte, warf sie einen Blick auf den kargen Frischbeutehaufen. Sie müssten unbedingt neue Beute heranschaffen... Selbstverständlich erst, wenn ihre Meister gegessen hatten. So sah es die Sitte vor. Daran hielt sie sich. Außerdem hatte die hübsche Kätzin sowieso noch kein allzu großes Hungergefühl.
Jedoch beschloss sie abzuwarten, bis die ältere Kätzin aufwachen würde um mit ihr die täglichen Absprachen zu treffen. Darauf beharrte Rabenglut äußerst sehr. Ein unorganisierter und nicht abgesprochener Tagesablauf, eine fehlende Verteilung der Aufgaben betrachtete sie als abschätzig und vermeidenswert. Ohne Struktur könne das ganze nicht zu Rostschattens Zufriedenheit verlaufen und dem war sich sicherlich auch Nachtstreif mittlerweile bewusst. Nachdenklich leckte sie die letzten Wassertropfen von ihren Lefzen, ließ ihren Blick erneut durch die Stätte schweifen. Sie könne sich ja schonmal Gedanken darüber machen, was für Aufgaben sie erledigen könne.
Also zog sie sich in eine etwas abgelegenere Stelle, des Sammelpunkts in der Stätte zurück und machte es sich auf einem, von der Sonne in warmen Strahlen getauchten Felsen bequem, legte ihren Schweif ordentlich und sorgfältig um ihren Körper und richtete ihren Blick in die hohen Baumkronen, ließ die Gedanken schweifen. Eine angenehme kühle Brise zog durch ihren dichten Pelz, die Blätter gaben ein spielerisches Rascheln von sich und sie hörte in der Ferne ein paar Vögel, darunter auch Raben zwitschern und krähen. Dabei umspielte ein leichtes Lächeln ihre Lippen, ein Ohr zuckte regelrecht amüsiert.
Kaum musste sie an ihre dunkelgrauen, fast zu schwarze, gefiederten Freunde denken, glitten ihre Gedanken augenblicklich zu ihrem Bruder über. Marmorbruch. Der gefleckte Kater hatte vermutlich eine weitere Nacht in der vom Wetter ungeschützten Umgebung zugebracht. Die Zustände dort waren mitunter nicht zumutbar oder gar gesundheitlich gefährlich. Sie wusste noch genau, wie es dazu kam, dass er dort landete, konnte die Konsequenz nachvollziehen und doch war dort die besorgte Stimme in ihr. Die Stimme der liebenden Schwester, die einfach nur alles tun würde, damit es ihrem schwächeren Familienmitglied so gut wie möglich ging. Also nahm sie sich jetzt schonmal vor, diesem im Verlauf des Tages einen Besuch abzustatten um sich über dessen Wohlsein oder vielmehr Zustand zu informieren. Außerdem hatte sie ihn schon länger nicht mehr zu Gesicht bekommen, vermisste ihn sogar und wollte sich gar nicht erst vorstellen, wie es ihm ging. Er hatte doch schon immer einen so verletzlichen Charakter gehabt... Dann auch noch die wiederkehrenden Panikattacken und und und...
Manchmal konnte er ihr einfach nur Sorgen bereiten und doch liebte sie ihn dafür umso mehr. Er war der einzige, der ihr geblieben war, nachdem ihre Mutter verstarb. Sie würde ihn trotz seiner Fehler nicht aufgeben, nie.
Ihr Blick fixierte sich auf einen Punkt in einer Baumkrone. Es war ein Nest, ein Vogelnest. Es schien ihr, als wäre es ein Amselpärchen, dass besorgt seine Eier hütete. Wie niedlich. Erneut verzierte ein ruhiges Lächeln ihre Lippen und stimmte sie wieder fröhlicher, nachdem die Gedanken um ihren Bruder tiefste Besorgnis hervorgerufen hatten. "Bewirft dich jemand mit Dreck, wirf mit Blumen zurück, aber vergiss die Vase dabei nicht." ------------------------ Erwähnt: Marmorbruch, Wüstenstern, Rostschatten, Nachtstreif Angesprochen:///
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Deine Katzen Name: Wüstenstern Rang: Caesar
Thema: Re: Stätte der Bediensteten Sa Feb 15, 2020 7:20 pm
Es war eine erstaunlich friedliche Nacht gewesen. Zumindest dafür, was sie zur Zeit alles durchleben mussten. Nicht nur schien Wüstensterns Verhalten zunehmend schlimmer zu werden, nein, natürlich musste auch dieses lächerliche Gerücht herumkursieren. Als ob es jemandem wie ihnen möglich war, sich gegen den Caesar zu richten. 'Das ich nicht lache. Was ein Schwachsinn.' Wohlgemerkt, Anisdorn konnte den kleinen schwarzen Kater bis aufs Blut nicht ausstehen, aber wenigstens war sein Leben als Bediensteter nicht schlecht und es ging ihm gut. Jedenfalls noch. Was, wenn diese Wölfe sich plötzlich in der Nacht auch über ihr Lager hermachten und nicht nur die Hoheiten belästigten? Ein Schauer durchfuhr den weiß-braunen Kater, als dieser sich in seinem provisorischen Nest aufrichtete. Schlaftrunken blinzelte er der aufgehenden Sonne entgegen. Seine halbschläfrigen Gedanken waren auch zu nichts zu gebrauchen. Ausgiebig streckte der dürre Kater sich und gähnte einmal herzhaft, ehe er begann, sich der Fellpflege zu widmen. Sein voluminöses Fell mochte ihn zwar vor der groben Kälte schützen, allerdings war es immerwieder ein Krampf, sich darum zu kümmern und alle Knoten daraus zu entfernen. Genervt schüttelte der Bedienstete sich und sah sich im Lager um. Rabenglut und Rauwind schienen ebenfalls aufgewacht zu sein und sofort legte sich Anisdorn seinen Tagesplan für heute zurecht. Zuersteinmal müsste er für seinen Meister jagen. Bestimmt reichten ihm seine gewohnten zwei morgendlichen Mäuse nicht ganz. Wie immer. Also war es seine Pflicht, dem Kater ein so angenehmes Leben wie möglich zu bereiten. Ob er nun wollte oder nicht. Noch einmal streckte er sich, dann trottete er mit einem freundlichen Lächeln zu der dunkelgrauen Kätzin hinüber, welche verträumt auf einem sonnenbeschienenen Fleck Erde lag. "Rabenglut, guten Morgen", begrüßte er die Jüngere und nickte ihr höflich zu. "Wie ich sehe, wartest du wieder auf Nachtstreif? Wie löblich von dir." Aus seinen Worten entsprang weder Hohn noch Verachtung. Einzig und allein ehrlicher Respekt war es, den er der Bediensteten entgegenbrachte. So gehörte es sich. "Wollen wir alle zusammen vielleicht jagen gehen? Wie ich sehe, ist der Frischbeutehaufen wieder geschrumpft und wir müssen unseren Meistern noch etwas Beute bringen, wenn ich mich recht entsinne?" Er sprach absichtlich lauter, um Rauwinds Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sodass der Kater sich ihnen auf der Jagd ebenfalls anschließen würde. Je mehr Katzen jagten, desto besser.
Erwähnt: Wüstenstern {me} | Nachtstreif {Flockenschnee} Angesprochen: Rabenglut {@Mistress} | Rauwind {@Heckenrose} Ort: Bei Rabenglut etwas abseits
Thema: Re: Stätte der Bediensteten Di Feb 18, 2020 2:53 pm
Rauwind
❁ Bediensteter ❁
Anisdorns Stimme erregte seine Aufmerksamkeit und der Kater blickte hinüber zu den beiden anderen Bediensteten. Jagen gehen? Ein Blick auf den Frischbeutehaufen bestätigte seine Vermutung. Die restliche Beute würde wohl kaum für alle ausreichen - es war also sogar nötig, vorher noch ein Mal jagen zu gehen, bevor am Ende jemand ohne Beute dastand.
Der Tag hatte nun also offiziell begonnen und weiter im Nest herumzuliegen und nichts zu tun würde ihn nicht weiterbringen. Also stand er langsam auf und streckte sich einmal ausführlich, bevor er gemächlich zu Anisdorn und Rabenglut hinüber schritt. "Guten Morgen", murmelte er, seine Stimme war noch etwas rau vom Schlaf. "Ihr geht jagen? Dann würde ich mich gerne anschließen." Er sah einen Moment zu Rabenglut hinüber, die den selben Meister hatte wie seine Schwester Nachtstreif. Obwohl dieser Meister niemand anderes als der Rex war, schienen sie gut behandelt zu werden - jedenfalls nach Nachtstreifs Erzählungen. "Wir sollten sofort losgehen.", fügte er schließlich noch hinzu.
❁ Angesprochen: Rabenglut, Anisdorn ❁ Erwähnt: Nachtstreif, Rostschatten ❁ Ort: etwas Abseits bei Rabenglut und Anisdorn
Thema: Re: Stätte der Bediensteten Fr Feb 21, 2020 1:31 pm
Rabenglut Ihre Gedanken schwirrten immer noch durch die Gegend, ihren Kopf. Wie närrische Insekten um eine heiße Glühbirne, ohne zu wissen wie gefährlich diese doch war. Kurz schloss sie wieder ihre in Bernstein getränkten Augen, nur um diese wieder zu öffnen und einem ihr mittlerwiele allzu bekannten Kater zuzuwenden. Anisdorn. Wie immer waren seine Lippen von einem freundlichen Lächeln bedeckt, während er sie höflich grüßte. Sie erwiderte den Blick des Bediensteten, nickte ihm zu. "Ich wünsche auch dir einen guten Morgen, Anisdorn." Der andere ergänzte noch, dass es wohl so schien, als würde die Jüngere auf ihre Kollegin Nachtstreif warten, was sie mit einem weiteren Nicken quittierte. Im nächsten Augenblick fragte er auch ob sie alle nochmal zusammen jagen gehen sollten, da der Frischbeutehaufen nur karge gefüllt war. Genauso wies er auf die Pflicht hin, dass sie ihren Meistern ja Beute zukommen oder viel mehr bringen mussten. Ein weiteres Nicken folgte von der Grauen. Denn er hatte schließlich Recht. Es war ihre Pflicht diesen die Nahrung zu bringen, sie für sie zu erjagen... Hierbei sprach er so laut, dass der ältere Kater Rauwind, ihn hätte vernehmen können. Als würde er auch diesem das Angebot einer gemeinsamen Jagd unterbreitete. Sofort glitt ihr Blick zu diesem, welcher den seinen kurz dem Frischbeutehaufen entgegenwidmete, ehe er sich zu ihnen auftat. Auch er wünschte ihnen höflich einen guten Morgen, was sie nur erwiderte. Wie rau die Stimme des Katers klang, ignorierte sie gekonnt. Schließlich war auch er erst seit kurzem wach und demnach noch ziemlich verschlafen. Waren schließlich nicht alles freiwillig Frühaufsteher. Anschließend fragte Rauwind, ob sie jagen gehen würden, ergänzte, dass er dann mitkommen wolle und sie sofort aufbrechen sollte. Hierbei beäugte er die Dunkelgraue etwas länger, welche den Blick erwiderte, fragend die Augenbraue hob und mit dem Ohr zuckte. Jedoch verließ kein Wort ihre Lippen. Vermutlich dachte er nur über irgendetwas nach. Ging sie nichts an. "Ich würde vorschlagen, wir nehmen uns die südlichen Jagdgründe vor... Außer ihr habt einen besseren Vorschlag.", dabei ließ sie ihren Blick zwischen den beiden Katern geduldig und sachte hin und her wandern, wartete auf eine Antwort. Jedoch nutzte sie die Zeit wo sie wartete auch um sich aufzurichten, ihren Pelz etwas zurechtzuzupfen und ihre immer noch ganz müden Glieder zu strecken. Daraufhin sprang sie elegant von dem Felsen hinunter, wodurch sie auf einer Augenhöhe mit den anderen war, bereit aufzubrechen. Wenn sie schnell losgehen, waren sie vielleicht rechtzeitig zurück, bevor ihre Meister sie schon vermissten und Nachtstreif erwachte. Das wäre nämlich ziemlich gut, da es die wenigsten Probleme mit sich bringen würde. "Bewirft dich jemand mit Dreck, wirf mit Blumen zurück, aber vergiss die Vase dabei nicht." ------------------------ Erwähnt: Nachtstreif, Meister Angesprochen: Anisdorn(@Dunkelharz), Rauwind(@Heckenrose)
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Flocke Kurfürst
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Thema: Re: Stätte der Bediensteten So Feb 23, 2020 9:25 am
Als Nachtstreif ihre Augen aufschlug, musste sie, geblendet von der Sonne, die durch ein klaffendes Lauch in der Wand des Bedienstetenbaus schien, erst ein paar Mal blinzeln, bevor sie einigermaßen sehen konnte. Ein leichtes Frösteln durchzog die Bedienstete und ließ sie erschaudern. Ein schneller Blick zur Seite bestätigte ihre Befürchtung. Außer ihr war der Bau beinahe vollkommen leer. wieder einmal schien ihr Bruder vor ihr aufgewacht zu sein, genau wie Rabenglut. Die Bedienstete, die den gleichen Meister wie sie hatte. Sie würde zu spät kommen und sich nur wieder Ärger einhandeln! Seufzend erhob sie sich, jegliche morgentliche Pflege hinten anstellend, und eilte aus dem Bau hinaus. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie Rauwind, Rabenglut und Anisdorn ausgemacht hatte, die in unmittelbarer Entfernung beieinander standen und sich unterhielten. ,,Die südlichen Jagdgründe sind wohl die beste Wahl",miaute Nachtstreif, als sie an die drei herantrat. Ihr Schweif peitschte dabei ungeduldig hin und her, sie wollte so schnell wie möglich aufbrechen. Doch war es ihr unangenehm zuzugeben, dass ihr die Wölfe, die man manchmal in den südlichen Jagdgründen antraf, Angst einjagten. Einen Augenblick hielt sie deswegen inne und fuhr dann schließlich fort:,,Aber es ist sicher nicht sinnvoll mit allzu vielen Katzen an zusammen jagen zu gehen, wir verscheuchen einander noch die Beute." Kurz blickte sie zu Rauwind hinüber. Gerne hätte sie etwas mit ihrem Bruder unternommen, doch wusste sie auch, dass es noch andere Aufgaben zu erledigen gab, als nur für die Meister zu jagen. Also wand sie sich Rabenglut zu und murmelte nun ein klein wenig leiser, aber immer noch so laut, als das die anderen beiden es noch gut verstehen könnten:,,Wenn es dir recht ist, werde ich dir das Jagen überlassen und mich um neues Nestmaterial für Rostschatten kümmern. Am Morgen ist sicher noch weicher, als wenn wir es erst später am Tag besorgen würden, wenn die Sonne schon begonnen hat das Moos auszutrockenen." Fragend legte sie ihren Kopf schief, während sie auf die antwort Rabengluts wartete. Ihr Vorschlag war nur vernünftig. Nachtstreif selbst war im Gegensatz zu der Kätzin mit dem dunklen Pelz keine besonders herausragende Jägerin und würde sicher länger benötigen um etwas genießbares zu fangen. Rostschatten wartete nicht gerne. Doch was würde Rabenglut zu ihrem Vorschlag sagen?
Der gräuliche Kopf des Bediensteten erhob sich, als ein Sonnenstrahl ihn im Gesicht kitzelte und er gezwungen war die bernsteingelben Augen zu öffnen. Kurz musste er niesen durch den Sonnenstrahl, aber da er einmal dabei war wach zu werden, ließ er sich die Gelegenheit nicht nehmen um zu gähnen. Mit einem schütteln des Kopfes erhob er sich leicht und machte einen Buckel, damit er seinen eleganten Körper strecken konnte. Geduckt stakste er dann aus dem Strauch heraus, unter welchem er sein Nest eingerichtet hatte. In den anderen Nestern lagen nicht mehr viele. Vermutlich waren einige schon früh auf den Pfoten gewesen. Mit einem leichten schmunzeln auf seinen Lippen bewegte er sich dann in die Lagermitte und beugte sich herab um etwas von dem kühlen Nass aufzunehmen. Das kühle Wasser war eine Genugtuung für seine fast ausgetrocknete Kehle, gleichzeitig ölte er damit auch seine Stimmbänder indem er sich kurz räusperte.
Sein Blick glitt über die Lichtung des Lagers der Bediensteten. Er sah Rauwind, Rabenglut, Nachtstreif und Anisdorn. Sie unterhielten sich, wie er annahm und störte dann eher nicht. Vielleicht würde er sich später zu ihnen gesellen, man wusste bei dem Kater nie, was er als nächstes tat. Er schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, dass er in Ruhe seine Magie anwandt um ein paar Windböen durch seinen Pelz fahren zu lassen. Das ersparte ihm das schütteln des Pelzes und machte die Fellpflege um einiges leichter. Ruhig fuhr er sich mit der rauen Zunge über seinen Pelz und war erleichtert, dass dieses wieder glatt war. Mit einem leichten Schmunzeln überlegte er sich, was er als nächstes tun sollte, sein knurrender Magen entschied sich dann für eine frühe Mahlzeit, weshalb sich der Kater eine Wühlmaus nahm und sie vertilgte, als hätte er Mondelang keine richtige Nahrung zu sich genommen, dabei war es gar nicht so lang her. 'Vermutlich bin ich eher an einen vollen Magen gewöhnt.', dachte er und musste leise über diese Erkenntnis lachen. Sein Lachen klang fast schon melodisch, dennoch rau.
Seine Schwanzspitze zuckte ein paar Male, nachdem Granitsprung den Kopf zum Himmel hob und die Luft tief einatmete. Es war nicht zu übersehen, dass der Kater den Wind liebte, immerhin war es auch sein geliebtes Element. Manchmal wünschte er sich jedoch, dass er ein paar stärkere Windböen entfachen konnte. Leider konnte man sich sein Level an Magie nicht aussuchen. Leise lachend schüttelte er den Kopf und senkte ihn wieder. "Ach Mutter, ich wünschte du könntest noch mit ansehen, wie schön das Leben hier doch ist.", sagte er laut und sprach damit seine verstorbene Mutter an. Dabei lag ein leicht sarkastischer Unterton in seiner Stimme, als er sprach. Natürlich war das Leben nicht immer rosig, aber was sollte er sonst machen? Schulterzuckend wandte er sich seiner Mahlzeit wieder zu und brachte diese Reste dann dorthin, wo auch sonst die alten Dinge hin kamen - und dabei sprach er natürlich nur von der Beute. Was sollte er als nächstes tun? Vielleicht war eine der Katzen bereit für ein schönes Gespräch, er wollte sich gerne mit anderen unterhalten, seien es nur sinnlose Dinge wie das Wetter .. oder wichtige Sachen.
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Thema: Re: Stätte der Bediensteten Di Aug 25, 2020 7:59 pm
- Zeitsprung: 1 Mond -
Das Wetter, das nach wenigen Tagen doch seinen trügerischen Schein abgelegt hat, und die darauffolgende, trockene Hitze, haben den Bediensteten durchaus zu schaffen gemacht. Die Arbeit ruht schließlich nicht. Meister wollen versorgt werden und sich selbst müssen die Katzen in diesem Lager ja auch Beute fangen, wenn sie nicht verhungern wollen. Und dann ist da noch das Fest, dass Wüstenstern unbedingt geben will. Bei so viel Arbeit ist es wohl kaum ein Wunder, dass die Gemüter unter den Bediensteten immer weiter hoch kochen. Einige von ihnen sind bereits jetzt zu dem Schluss gekommen, dass es so definitiv nicht weiter geht. Während den Vorbereitungen für den Arbeiten ist eines sicher: Die Gerüchte und Absichten, die zwischen ihnen schwirren, sind längst kein leises Flüstern mehr.
Thema: Re: Stätte der Bediensteten Sa Okt 10, 2020 5:34 pm
Regenfarn
❁ Bedienstete ❁
Regenfarn saß gelangweilt in der Nähe des Frischbeutehaufens und pickte sich in geduldiger Kleinstarbeit Moosfetzen aus ihrem Fell. Sie war nach einem kurzen Mittagsschlaf sofort zu den Thronen der Heiligen gegangen, um sich um das Nest von Wüstenstern zu kümmern, der allerdings nicht dort gewesen war. Auch der Rex war nicht vor Ort gewesen. Das war wahrscheinlich gut so, denn wie ihr gerade eben erst aufgefallen war, war ihr Fell nach dem Schläfchen zerzaust und voller Moos. Und vor den Heiligen wollte sie auf keinen Fall wie ein Schmutzfink aussehen. Schließlich hatte sie den Posten von Wüstensterns Bediensteter erst vor kurzem erhalten. Und sie war sogar recht froh darüber - wenn sie es schon nicht zur Eques gebracht hatte, so hatte sie es doch wenigstens zur Bediensteten des Caesars höchstselbst geschafft! Er hatte bestimmt auch nicht zufällig irgendeinen Diener ausgewählt. Sie sollte später noch einmal bei den Thronen vorbeischauen, vielleicht wenn das Fest begonnen hatte. Bis dahin musste sie jedoch eine Beschäftigung finden...