Thema: Slums der Unberührbaren So März 03, 2019 9:33 pm
Die Slums der Unberührbaren verlaufen nordwestlich der Schlucht und liegen an den äußersten Felswänden, die die Schlucht umgeben. Der Boden ist sandig und trocken, außerdem gibt es nur wenige, kleine Wasserstellen. Einen Frischbeutehaufen gibt es nicht, da sich jeder sofort das nimmt, was er bekommen kann. Geschlafen wird im Sand, oder auf Steinen, da es sonst keine andersweitigen Möglichkeiten zum Nestbau gibt, weshalb die Katzen dort gnadenlos dem Wetter ausgeliefert sind.
Dunkelseele Diener
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Thema: Re: Slums der Unberührbaren Fr Feb 14, 2020 9:58 pm
Marmorbruch angesprochen: - erwähnt: - Unberührbarer | #001 | Steckbrief | einige Schritte entfernt von den Slums *a forest - the cure*
Sand rieselte in Strömen aus Marmorbruchs Pelz, als sich der kleine Schildpattkater mit einem zögerlichen Schütteln von den groben Körnchen befreite. Ein neuer Tag brach an, und bereits jetzt wehte eine leichte Brise die niedrigeren Sandverwehungen um die Slums der Unberührbaren auf. Den Kopf gegen den knapp über der Erde wirbelnden Staub erhoben, machte Marmorbruch einige unsichere Schritte. Die Sonne zeigte sich schon umtanzt von ihrem hellen Leuchten, doch das Leben hier erwachte erst nach und nach. Noch schien es fast, als wäre er der einzige, den das Schicksal mit einem schlecht gemeinten Wink in diese Ecke verschlagen hatte. Was natürlich nicht so war, denn dieser Ort bot nun gezwungenermaßen einer ganzen Reihe von in Ungnade gefallener Seelen einen Unterschlupf, welcher so etwas wie die Bezeichnung Zuhause tragen durfte. Die Nacht war vergangen, und mit ihr die Ruhe und Sicherheit, welche der Schlaf bieten konnte. Ein Komfort, ja, ein sonst unbekannter Luxus endete Mal für Mal, wenn Marmorbruch die großen Augen aufschlug. Wenn sein Bewusstsein nicht in diesen Welten wandelte, so war für einige Stunden alles gut; oder zumindest so gut, wie es eben noch sein konnte. Doch jetzt war er wieder voll hier, Reste des trockenen Sandes noch immer in seinem Pelz hängend und den Magen vor Hunger schmerzlich zusammengezogen. Es war keine Seltenheit, den Tag in solch einem Zustand zu begrüßen, eher wäre es seltsam gewesen, wenn dem nicht so wäre. Er war ein Unberührbarer, das Spielzeug anderer, welches in seiner kurzen, noch verbleibenden Lebensspanne nur versuchen konnte, sich den Aufenthalt in diesem Dasein so wenig qualvoll wie möglich zu gestalten. In der Hoffnung, dass das warme Licht der Sonne zumindest seine dumpf schmerzenden Knochen in ihrer Taubheit lindern würden, machte der Schildpattkater einige vorsichtige Schritte. Sein Leben fand nur noch auf der Hut statt, und Wachsamkeit bedeutete hier oft alles. Doch noch schien alles ruhig zu sein, zumindest auf den ersten Blick. Die mageren Schultern hochgezogen ließ Marmorbruch sich einige Katzenlängen von den Slums entfernt nieder, in der Hoffnung, dass ihn das Licht der Sonne so etwas mehr wärmen würde.
Irrlicht Diener
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Thema: Re: Slums der Unberührbaren Sa Feb 22, 2020 8:59 am
Waldschatten | Post1 | bei Mamorbruch @Dunkelseele
Wie ein Schatten huschte sie durch den grauen Morgen. Gerade als die Sonne am Himmel zu kratzen begann, war sie aufgestanden. Im wohlbehüteten Schatten war sie aufgebrochen um jenen zu helfen, denen niemand half. Tat sie das aus Eigennutz oder war sie eine wohltätige Kätzin, ein jeder würde das wohl anders sehen, da es simpel eine Frage der Definition war. Sie tat es in jedem Falle heimlich und wie ein Geist hatte sie in der Nacht zu jagen begonnen. Als die Sonnenstrahlen sich langsam am Himmel zeigten um den Aufstieg in den Himmel zu beginnen, hatte sie zwei magere Mäuse erbeutet. Das musste reichen, bevor das Lager der Unberührten vor den verstoßenen Kreaturen wimmelte.
Sie schob sich durch das Dickicht und erreichte die Seite der Schlucht die man als das Lager der Unberührten kannte. Dies war der ort an dem Wüstenstern all jene verbannte die ihm nicht passten. Der Ort an dem ihr Vater gestorben war. Der Ort an dem sich eines Tages alle erheben würden, zumindest wenn es nach ihr ging. Die bunte Kätzin erreichte den Rand des Waldes und der Pflanzenwuchs wurde spärlich, je näher sie den Slums kam. Sie hielt inne. Ließ den Eindruck des Ortes auf ihre Sinne niede rieseln und all die bittersüßen Erinnerungen die sie immer streiften sobald sie hier war. Absurde Welt, die jene bestrafte die für etwas einstehen wollten, absurdes System...absurde Magie. Sie war sich schmerzlich bewusst was sie hätte werden können, das sie hätte eine Eques sein können, doch sie zog Freiheit vor. Etwas was viele als Widerspruch sehen würden, wie konnte sie als bedienstete frei sein, sie behielt ja nichtmal ihr Recht frei zu handeln. Aber sie behielt ihre eigene Meinung und sie würde niemanden in eine Form zwingen in die er nicht gehören sollte, Schüler lehren sich dem System zu unterwerfen welches selbst mit gewalt an sich gerissen wurde.
Die Sonne hob sich langsam und im Zwielicht des Sonnenaufgangs schimmerten ihre orange-roten Stellen wie Feuer als sie endlich den Weg zur sandigen Schlucht fort setzte. Ihr Blick fiel schnell auf eine magere Gestalt die etwas abseits saß und in ihr regte sich etwas. Mamorbruch, der vermutlich erschrocken zusammenzucken würde, es sei denn er hatte sie bereits bemerkt trotz ihrer leisen Bewegungen. Der Kater war mehr ein Schatten seiner selbst und gerne wäre sie an dem Kater vorbei getreten, hätte die Mäuse abgelegt und wäre gegangen, doch sie konnte nicht. War sie sich schmerzlich bewusst das jener Kater wenn sie die Mäuse achtlos der hungrigen Meute überlassen würde leer ausgehen würde. Das könnte sie dem so gleichfarbigen nicht antun und so beugte sie den Kopf nahm eine der beiden mageren Mäuse und trat auf den Kater zu, lies die Maus fallen und sah ihn ruhig an. Dann schob sie mit einem Ruck die Maus zu ihm und deutete mit dem Kopf nickend an das er die Maus haben könnte. "Das ist deine.. murmelte sie, denn sie wusste wie ungläubig die Unberührten auf liebevolle Gesten reagieren konnten, zumal es nicht in ihrem Interesse lag wie eine Retterin zu wirken sie wollte nur nicht das einer stirbt. Zumindest keiner von den Katzen die es vermutlich am meisten verdient hatten zu Leben, ganz im Vergleich zu den ach so Heiligen dir in ihren Augen alles waren außer das. Sie beobachtete den Kater vor sich nachdenklich und ihr Schweif peitschte leicht hin und her. Grausame Welt die einen Kater der hätte stattlich sein können, der sich hätte andere unterwerfen können als ein Häufchen Elend zurückließ. Doch sie würde ihn nicht sterben lassen, das nahm sie sich fest vor.
Dunkelseele Diener
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Thema: Re: Slums der Unberührbaren Fr März 06, 2020 4:55 pm
Marmorbruch angesprochen: Waldschatten @Irrlicht erwähnt: - Unberührbarer | #002 | Steckbrief | etwas abseits der Slums * heart-shaped box - nirvana *
Er nannte dieses Leben nun schon so lange das seine, dass er schon vor Monden die Hoffnung auf Rettung verloren hatte. Hunger und Schmerz zerfraßen ihn, und doch ging die Sonne Tag für Tag über diesem Land der Unterdrückung auf. Die Nächte boten ihm Ruhe, meistens, bevor er für eine weitere Wanderung der Sonne am Firmament darum zu kämpfen hatte, am Leben zu bleiben. Sein eigenes Dasein, das mühsame Beibehalten seines Atems; es nahm Marmorbruch bis zu jedem Abend alle Kraft, dass er sich immer wieder erleichtert dem Schlaf hinzugeben sehnte. Er träumte schon lange nicht mehr, doch allein die dunkle Ruhe dieser selbst gewählten Bewusstlosigkeit hatte etwas tröstliches an sich. Es waren Zeiten, welche ihn in Sicherheit wiegen ließen, Zeiten, welche das Hoch seiner trüben Tage darstellten. Wenn die Nacht ihre Schleier aufziehen ließ, wenn es ganz dunkel wurde, dann sah er nicht mehr das Elend, in welches man ihn verbannt hatte. Er hatte Fehler gemacht, und diese kamen ihm nun teuer zu. Er hatte seinem Rang nicht mehr genügt, und so hatte man ihn aussortiert. Sein neuer Platz kam einem Todesurteil gleich, welches man in seiner Vollstreckung doch immer wieder in Richtung Zukunft verschob. Er war ein Unberührbarer, und für den Rest seiner Existenz würde er wohl keinen anderen Titel mehr tragen.
Die junge Kätzin, welche nun neben ihn trat, hatte seine Reaktion schon richtig vorausgesehen. Ein unruhiges und nervös zitterndes Zurückzucken nahm von Marmorbruchs Körper Besitz, führte dazu, dass er sich von der jüngeren Bediensteten entfernte, welche doch alle Unberührbaren und Verstoßenen Mal für Mal mit Güte bedachte. Sie legte ihm sogar eine Maus vor die Pfoten. Für andere, besser gestellte, hätte die Beute wohl mager und karg geschienen, doch auf den schildpattfarbenen Kater wirkte sie wie ein Festmahl. Seine Augen weiteten sich erstaunt, seine Ohrenspitzen neigten sich der Bediensteten zu, als wollte er sich ihrer Worte nochmals vergewissern. Doch es schien so, als hätte er die Situation tatsächlich richtig aufgefasst, als wäre diese Beute für ihn bestimmt. Er wusste nicht, weshalb sie das für ihn tat, weshalb sie das für sie alle tat. Doch der Hunger nagte vernehmlich an seinem leeren Magen, gab ihm mit scharfen Stichen zu verstehen, dass es ihn nicht interessieren sollte, dass es ihm egal sein konnte, zumindest bis er seinen Bauch einmal gefüllt hatte. "Danke..." Fast schon eingerostet schien seine Stimme, zögerlich und beinahe wieder fragend, als wollte er nicht voreilig handeln, als er nun einen Bissen von dem leblosen Körper vor sich im Sand nahm. Das Fleisch schien trotz der zähen Struktur, welche manch anderen wohl zu einem angeekelten Würgen verleitet hätte, wie die beste Beute, welche er je hatte kosten dürfen. Kurz schloss Marmorbruch die Augen, ließ für einen Moment zu, das Gefühl des zerkauten Bissens zu genießen, welcher nach dem Schlucken schwer in seinem Magen lastete.
Obwohl sein Körper ohne zu Zögern nach mehr verlangte, beließ der magere Kater es bei diesem einen Bissen. Die Pfote unter der Anstrengung zitternd, nicht doch schwach zu werden, schob er die Maus nun zu Waldschatten zurück. "Nimm du den Rest; du solltest gar nicht hier sein. Wenn du dich schon in Gefahr für uns begibst, solltest du auch etwas davon haben." Das traurige Schnippen des Schweifes umfasste die trostlose Stätte der Unberührbaren. Waldschatten nannte diesen Ort nicht ihr Heim, und gerade deshalb war es wohl eine Gefahr für sie. Es reichte, mit den falschen Katzen gesehen zu werden, dass man selbst das nächste Opfer eines gnadenlosen Herrschers wurde. Wenn sie sich davon dennoch nicht abschrecken ließ, wenn sie ihnen sogar Beute brachte, um ihnen zumindest die Qual eines ungefüllten Magens zu ersparen; da sollte sie auch die Reste der Maus nehmen. Als Dank, oder zumindest als eine Art Entschädigung, dass dieser morgendliche Ausflug zu den Slums für sie wenigstens einen gefüllten Bauch brachte.
Mit einem lauten Gähnen wurde der bräunliche Kater in seinem 'Nest' wach und öffnete die grünen Augen langsam. Beim Gähnen zeigten sich seine leicht gelblichen, spitzen Zähne. Sein Blick huschte durch die Gegend, seine cremefarbenen Pfoten kratzten etwas auf dem weichen, trockenen Sand, worauf er lag. Wie lange war schon hier? Er hatte die Zeit vergessen, das einzige, was ihm immer wieder in den Kopf stieg war, dass er ein ausgegrenzter war. Ein Unberührbarer in den Worten der anderen. Knurrend spuckte er dieses Wort aus. "Unberührbarer. Pah! Ich kann ihnen trotzdem gerne mal meine Krallen in den Pelz rammen." Sperlingszweig fuhr seine Krallen aus und fuhr mit diesen ein paar Furchen in den Sand, welche sofort fast wieder verschwanden durch den rieselnden Sand. "Das ist doch kein Leben!", diskutierte er mit sich selbst. Er wusste jedoch, dass jeglicher Versuch mit höheren Rängen im Sand verliefen - welch Ironie!
Seufzend erhob er sich und schüttelte den Sand aus dem bräunlichen Pelz, welcher fast seine Markierungen auf dem Rücken verblassen ließ. Knurrend wirbelte er eine Staubwolke auf und suchte eine kleine Pfütze auf, wo er sein trockenes Maul wieder etwas befeuchten konnte. Wasser war hier Mangelware, das gleiche galt auch für Frischbeute. Von anderen hatte er gehört, dass die höheren Ränge einen eigenen Frischbeutehaufen besaßen, während sich die Katzen hier um jedes Stück bekriegten. "Was ein Mäusedung!", schimpfte er aufgebracht, wobei er wieder eine Staubwolke in die Luft trieb. Mit den anderen Unberührbaren hatte er bisher kaum Kontakt gehabt, wobei seine Ohren leicht zuckten. 'Vielleicht sind die anderen hier ja ebenfalls meiner Meinung.', dachte er grimmig.
Unruhig huschten seine Augen hin und her, immer wieder durch die Schlucht, wo die Unberührbaren hausten. "Slums. Pah." Ein leises Knurren stieg ihm in die Kehle, wenn er daran dachte, dass seine Familie größtenteils komplett hier verstorben war - alle unter der Herrschaft von diesem Tyrannischen Anführer. "Dabei waren Akazienbüschel und Dorschkralle immer allem ergeben.", brummte er und dachte an seine Familie zurück. An seine beiden genannten Eltern und auch an seine drei Geschwister. Er war sich immer noch nicht sicher, wo sich Kaimanblick aufhielt. Er hatte nie wieder etwas von ihm gehört nachdem Apfelechse und Drosselpfote verstorben waren. 'Wo bist du nur, Bruder?' Sein grüner Blick glitt in Richtung Himmel, einige Wolken strichen vorbei, aber nichts deutete auf einen Hinweis hin. Seufzend senkte er den Kopf wieder und schüttelte ihn. Das Fell in dem Gesicht von Sperlingszweig hatte fast gänzlich an Glanz verloren, seitdem er weiß, dass das hier kein Zustand war. Seinen restlichen Pelz pflegte er ohnehin kaum noch und unter dem braunen Fell zeichneten sich die Rippen ab. Das letzte Mal, dass sich sein Magen richtig gefüllt anfühlte, war noch in seiner Jungenzeit.
Bei dem Gedanken an Essen knurrte sein Magen instinktiv. Es gab hier aber kaum etwas zu fressen. Eine leichte Bewegung aus dem Augenwinkel ihn aufhorchen. Ein einsamer Vogel hatte sich auf dem sandigen Untergrund verirrt. Wie in alten Zeiten ließ er sich in die Kauerstellung fallen, welche ihm seine Mutter beigebracht hatte. Er prüfte die Luft und konnte von Glück sagen, dass der Geruch der Beute auf ihn zuwehte. Wäre es anders herum gewesen, hätte er ein Problem gehabt, da auf dem Sand seine Pfoten immer wieder mal zur Seite rutschten. Mit schnellen, aber leisen Bewegungen schlich er sich an und warf sich auf den Vogel, beendete anschließend sein Leben. Gierig verschlang er den Vogel und hatte für's erste seinen tiefsitzenden Hunger gestillt. Aber wie lange würde er noch so überleben, wenn es kaum Frischbeute hier gab?
Erzähler Erzähler
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Thema: Re: Slums der Unberührbaren Di Aug 25, 2020 7:59 pm
- Zeitsprung: 1 Mond -
Ohnehin schon mitgenommen und zumeist magerer als es eine Katze sein sollte, hat die lange Trockenheit vor allem den Unberührbaren zugesetzt. Der Hitze gnadenlos ausgesetzt, war in dem vergangenen Mond nicht nur Beutemangel eine Bedrohung für sie. Auch der Mangel an Wasser war kein leichtes Problem für sie. Die, denen Katzen anderer Ränge gelegentlich helfen, können sich noch glücklicher schätzen als ohnehin schon. Trotzdem: Der Regen des letzten Tages kam für die Katzen, die hier leben, gerade rechtzeitig.
Flocke Kurfürst
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Thema: Re: Slums der Unberührbaren So Sep 20, 2020 11:44 am
Holunderfleck fühlte sich wiederwertig, aber wer hätte das denn nicht getan, wenn er in ihrer Situation gewesen wäre? Genau das war ja auch das Ziel des ach so großen Caesars gewesen, als er ihr ihre Magie und ihre wunderbaren Jungen geraubt hatte. Ein heiseres Lachen entwich ihrem Rachen und reizte einen trockenen Husten, der sie für einige Augenblicke daran hinderte an irgendwas anderes zu denken. Traurig, einfach nur traurig. Aber was sollte man auch anderes erwarten? Sie war es jedenfalls nicht, aber sie hatte keinerlei Zweifel daran, dass es bestimmt einen oder auch mehrere wahnwitzige unter all diesen blinden Idioten gab, die Wüstenstern folgten. Alleine bei dem Gedanken an diesen Kater, verengten sich ihre Auge und Wellen der Wut wallten in ihr auf. Das es bestimmt einen oder auch mehrere Wahnwitzige gab, die sich freiwillig hierher würden bringen lassen. Irgendwelche verzweifelten Seelen, die es nicht besser hatten. Die die absolut alberne Idee hatten, so wenigstens ein wenig seiner Aufmerksamkeit erhaschen zu können. So zu erreichen, dass er sich für wenige Momente ganz ihnen widmete. Oh ja, Holunderfleck hatte diese Aufmerksamkeit erfahren. Doch sie hatte sie nie gewollt. Diese Aufmerksamkeit hatte ihr ihre geliebten Jungen genommen, ihre Magie, die sich angefühlt hatte wie ein weiteres Körperglied. Die sie bis dahin so selbstverständlich genutzt hatte, wie ihre Beine zum Laufen. Doch auch so hatte sie Flugjunges und Finkenjunges nicht retten können. Abermals entfuhr ihr ein heiseres Geräusch, aber es war kein Lachen und es war auch kein Husten das folgte. Es war einfach etwas, das man nicht definieren konnte. Vorsichtig, in dem Wissen, dass ihre Beine längst nicht mehr so kräftig waren wie einst und Schwierigkeiten haben würden, sie zu tragen, versuchte sie sich auf zu hieven. Es gelang ihr sogar. Mit zitternden Beinen stand sie da und lief die wenigen Schritte zu der Stelle wo sie eine alte Maus hatte liegen lassen. Eine Maus, die fast nichts mehr war. Die letzten Tage hatte sie ihr beinahe alles von den Knochen genagt, was sie an sich hatte. Dennoch: Was sollte sie sonst essen? Anfangs noch, da hatte sie versucht zu jagen. Aber sie war nie gut darin gewesen. Irgendwas musste sie ja schließlich essen. So hatte sie jedenfalls etwas zu tun, auch wenn es erniedrigend war. Aber konnte sie denn noch tiefer sinken?