„Vor vielen, vielen Monden, als das Leben in unserem heutigen Gebiet noch gefährlich und die Natur launisch war, entflammte ein Feuer, das alles dem Erdboden gleich machte und die Zweibeiner vertrieb. Keiner von ihnen blieb und kaum einer nahm seinen geliebten Freund mit auf ihre Reise. Ihre Höhlen blieben leer und von nun an sammelten sie keine Steine in den Minen mehr. So schlossen sich die Hauskatzen zusammen, um der Natur zu trotzen und so ihre Chance zu überleben zu erhöhen. Doch sie waren schwach und das Leben außerhalb ihres warmen und sicheren Nestes nicht gewöhnt.
Eines Tages trafen sich ihre Wege mit denen der Streuner, deren Herz durch ihre Situation erweicht wurde und ihnen alles lehrten was sie konnten. So erlernten die Hauskatzen das, was wir heute können. Das Jagen gegen den Hunger, Kämpfen zum Überleben und Laufen zur Flucht, wenn ihre Feinde zu stark waren. Das muss jetzt um die 40 Monde her sein.
Doch mit diesem Wachstum entwickelten sich Spannungen innerhalb ihrer Reihen. Katzen wollten Macht und die Führung über den Clan, andere nur ein friedliches Überleben, sodass es zu vielen, unnötigen Kämpfen kam. Viele Katzen wurden verletzt, einige starben, sodass die Ältesten eine Entscheidung trafen und einen Anführer und einen 2. Anführer ernannten, so wie wir es heute kennen. Doch der Frieden währte nicht lange und es kam zu Konflikten mit den Streunern an der Landzunge.
Ein neuer Kampf entbrannte und viele Katzen wurden verletzt, sodass die ersten Heilerkatzen entstanden. Regenklee und Buchenkralle, die einzigen Katzen im Clan die heilen konnten, kümmerten sich um diese und bauten den Clan wieder auf. Regenklee, eine ehemalige Königin, konzentrierte sich auf die Geburten und Buchenkralle auf die älteren Katzen und Krieger. So konnten sie effektiver arbeiten und den Clan unterstützen.
Doch auch ihre Kraft reichte nicht, als vor 30 Monden der junge Tauauge bei einer Nachtjagd verletzt wurde und anschließend starb. Angst breitete sich damals im Clan aus, als man Geruchspuren von Streunern an seinem Leichnam fand. Doch Tauauge blieb nicht das einzige Opfer, dass wir betrauern mussten. Drei weitere Katzen starben, allesamt bei Nacht und jedes Mal einen Streunergeruch an sich haftend.
Die Angst wuchs wie ein Feuer im Wald. Angst vor einer unbekannten Gruppe, die nun den Namen „Nachtjäger“ trug.“
Die alte Kätzin machte eine bedeutungsvolle Pause und blickte in die strahlenden Augen der Jungkatzen.„Schon bald zweifelten die Clankatzen an dem Können des Anführers und der Sicherheit des Clans. Denn keiner konnte sagen, wer ihre Freunde, Familie und Clangefährten umbrachte. Auch der große Dachsangriff vor 20 Monden schuldete seine Opfer: Blütenhauch und Gischtpfote kamen ums Leben, als sie am Strand trainierten. Erst zwei Monde danach herrschte wieder Ruhe und Sicherheit im Clan, denn der Dachs wurde besiegt. Doch noch immer strichen die Nachtjäger herum, ließen den Clan in Angst und Schrecken um ihre Liebsten leben.
Nicht viel später traf die junge Adlerpfote bei einem ihrer abenteuerlichen Erkundungstrips durch das Territorium, ziemlich weit im Norden, auf eine mysteriöse Katze. Sie war größer, stärker, dickhäutiger als jede Katze, die die Schülerin je gesehen hatte - so erzählt sie. Ihre Begegnung teilte sie dem Clan mit, wodurch eine Legende rund um mögliche Bergkatzen entstand. Ob sie nun wirklich in den Bergen leben oder es nur eine Fantasie einer jungen Schülerin ist, das weiß nur der SterneClan."
Die Jungkatzen sahen die Kätzin mit neugierigen Augen an. Sie wollten wissen, wie die Geschichte weiter ging."Doch nun leben wir in Frieden. Die Nachtjäger haben sich schon seit drei Monden nicht mehr blicken lassen. Hoffen wir nur das Beste. Hoffen wir, dass sie weitergezogen sind und uns in Ruhe lassen. Lasst uns zum SternenClan beten und dankbar für jeden einzelnen Moment sein, den wir in einem sicheren Umfeld leben dürfen."
Wird dieser Frieden halten oder wird das schöne Bild durch eine neue Bedrohung zerstört werden?